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Darunter verstehen wir den Ausdruck und den Zustand des Leichnams, der in der Situation der Abschiednehmens
von den Angehörigen wahrgenommen wird und bestimmte Auswirkungen auf diese hat. Es scheint so zu sein, dass der
Verstorbene in den Augen der Angehörigen ein Stück weit noch lebt, obwohl die erste Anerkennung des Todes bereits
erfolgt ist. Daraus folgt, dass sowohl der Umgang mit dem Leichnam, als auch dessen Ausdruck von wesentlicher Bedeutung ist.
Auch der Ausdruck, also die Mimik, die Lage des Körpers und der Hände, ist für die Angehörigen oft von zentraler Bedeutung.
Sie alle kennen wohl das Erlebnis in der Praxis, dass ein vermeintliches "Lächeln" des Verstorbenen eine ungeheuer
beruhigende und erleichternde Wirkung auf die Angehörigen hat.
Wir unterscheiden:
- hygienische Totenversorgung für eine unbedenkliche offene Aufbahrung
- thanatologische Totenversorgung für eine Konservierung bei Bestattungsfrist- verlängerungen und Auslandsüberführungen
- restaurative Totenversorgung bei Unfallopfern
Bei der thanatologischen Totenfürsorge wird eine zeitlich begrenzte Konservierung erzielt,
d.h. der Auflöseprozess wird für kurze Zeit gestoppt und setzt verzögert ein, um eine offene Aufbahrung und
Abschiednehmen zu gewährleisten.
Die Hygienische Totenversorgung zählt zu den wichtigsten Aufgaben des Bestatters und des Thanalogen.
Sie hat zum Ziel, den Körper in einen möglichst hygienisch einwandfreien, ästhetischen und würdigen Zustand zu bringen,
insbesondere, wenn der Leichnam vor seiner Bestattung oder Einäscherung aufgebahrt werden soll.
Sie erfolgt in der Regel vor der Einkleidung und Sarglegung eines Toten und wird in speziell dafür eingerichteten
Räumen durchgeführt.
Sollte der Körper durch Gewalteinwirkung, Unfalltod, Krankheit, Verfärbung, Suizid etc. entstellt sein,
oder wenn eine längerfristige Aufbahrung am offenen Sarg vorgesehen ist, reicht die normale hygienische Versorgung
oftmals nicht aus, um den Verstorbenen zu präsentieren. In diesen Fällen kann aber eine Thanatopraktische Behandlung
(oder auch Thanatologische Behandlung genannt) durchgeführt werden.
Heutzutage wird einbalsamiert, wo die offene Aufbahrung von Verstorbenen üblich ist, wie in den USA,
Großbritannien und Russland oder auch Armenien. Wird ein Leichnam zum Zwecke einer Aufbahrung oder einer
längeren überführung einbalsamiert, spricht man von der praktischen Thanatologie.
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